Am 30. Juni 2022 habe wir die Ausbildungstätigkeit beendet.Unser Dank geht an alle Studierende, die den Ausbildungsweg gegangen und weiter am Entwurf der Kunst wirken.

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Informationen zum Studium an der neueKunstschule
 Wie sollte eine zukunftsorientierte Kunstausbildung aussehen?

Mit dem Beginn des Jahres 1997 wurde ich, Zvi Szir, wiederholt und von verschiedener Seite mit der Frage konfrontiert, ob es ein Studium geben könnte, in dem komplexe Grundlagen der Malerei gelehrt und vermittelt werden könnten. Daraus resultierte, dass ich anfing, folgende Fragen zu bewegen: „Wie sollte eine zukunftsorientierte Kunstausbildung aussehen, wenn sie ganz anderen Grundvoraussetzungen, Paradigmen, folgt, als jenen, die im Spätkapitalismus mit seiner einhergehenden Kulturindustrie gründen? Was würde es für die Malerei bedeuten, wenn das Vermitteln von künstlerischen Grundlagen einherginge mit einem Studium, das ein umfassenderes Welt-und Menschenbild eröffnet? Wie sollte ein Kunststudium aussehen, wenn der Mensch mehr ist als das höchste Tier in einer Evolutionsreihe? Was würde es für die zeitgenössische Kunst bedeuten, wenn der Mensch mehr ist als ein mit Vernunft begabter Körper? Was könnte es für den schaffenden Künstler, die schaffende Künstlerin bedeuten, wenn die wahrnehmbare materielle Welt nur ein Teil der Wirklichkeit ist?  Ist es möglich, die Grenzen des Sichtbaren zu erweitern, um auch das Unsichtbare zu erforschen, ihm mit unserem Denken und Fühlen zu begegnen? Und wenn ja, was wird es für unser Kunstschaffen bedeuten? Es war eine enorme Herausforderung und zugleich eine Aufgabe, die für mich und meine Mitbegründerin Julitta Lea Krebs in diesem Moment  bedeutsamer wurde, als die Entwicklung unserer eigenen künstlerischen Karrieren. Dieser Arbeit widmeten wir uns dann für die nächsten 25 Jahren.

Die Ausbildung an der neueKUNSTschule hat das Entfalten und Aufbauen von künstlerischen Fähigkeiten zum Ziel

 Um die künstlerischen Fähigkeiten in eine zukunftsorientierte Entwicklungsbahn zu bringen, bedarf es eines sorgfältigen Übungsweges und eines intensiven Studiums der Entwicklung der Kunst und des Menschen. So werden die Inhalte, auf die wir das Schwergewicht legen, immer von zwei Seiten angegangen: das Üben und das Studium, das Erleben und Erlangen im Tun und das Eröffnen und Erkennen im Denken.

Julitta Lea Krebs und ich haben uns  auf die Ausbildung von Malern und Malerinnen konzentrierten, weil das ein überschaubarer und entsprechender Rahmen für den Umfang unserer Arbeit war . 

Ab Januar 1998 unterrichteten wir Studierende, zunächst in drei, dann in vierjährigen Vollzeitstudien, in denen wir gleichzeitig die Bedeutung eines Paradigmenwechsels entwickelten und erforschten. 

Der sich dabei herausbildende Studienweg lässt sich in drei Hauptelemente unterteilen. Um diese zu skizzieren, nachfolgend die zentralen Fragen:  Wie kann ich mich dem Nichtsinnlichen nähern - die Aspekte des Realen durchdenken und erforschen, die unter Begriffen wie Leben, Seele, Geist begraben sind? Wie kann ich die Fähigkeiten entwickeln, die ich im Malen und Zeichnen brauche, und zwar auf eine Weise, die mit diesen Gedanken im Einklang stehen? Wie kann ich Sensibilität für die Elemente der Malerei, Linie, Fläche, Form, Farbe, Figur, Raum, Komposition, Erzählung usw. entwickeln, und zwar so, dass sie nicht mehr als formale Elemente erfahren werden, sondern als wirkende Wirklichkeiten, als Ereignisse, die sich in uns als Schöpfer und Beobachter abspielen?

Das theoretische Studium

Das theoretische Studium beinhaltete eine eingehende Auseinandersetzung mit der Geisteswissenschaft, wie sie in der Anthroposophie, aber auch in anderen Quellen, Mythen und Traditionen ausgearbeitet wird. Parallel dazu war eine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunsttheorie und Kunstgeschichte ein zentraler Aspekt des Studiums.

Die technischen Fähigkeiten

Durch eine Reihe von Übungen wurde die sogenannt technischen Fähigkeiten der Studierenden im Zeichnen und Malen auf ein hohes Niveau gebracht. Die Übungen waren so konzipiert, dass unsere Arbeit abwechselnd die Wahrnehmung schärfte und die Vorstellungskraft erweckte. Die Herausforderung bestand darin, tiefer in unsere Vorstellungskraft einzudringen, in jene Tiefe, in der die Bilder nicht mehr die Willkür eines Traums haben, sondern als vorstellbare Wahrheit zu wirken beginnen.

Die Schulung der Wahrnehmung

Die Schulung der Wahrnehmung, unsere Fähigkeit genau zu beobachten bildet den Ausgangspunkt für ein genaues Erfassen der Welt. Ob nach aussen in die Welt oder nach innen in die Seele geschaut, müssen wir als werdende KünstlerInnen den klaren und genauen Blick pflegen. Das Zeichnen aus der Naturbeobachtung dient uns da als Wegweiser und Übungsmittel und lehrt uns die Unterschiede zwischen dem, was wir sehen und dem, was wir zu sehen meinen, zwischen Wahrnehmung und Vorstellung.

Die Erforschung der künstlerische Sprache

Ein besonderes Schwergewicht wird auf die Erforschung künstlerischer Sprachen gelegt. Was lässt sich erreichen, wenn man so arbeitet? Was wäre für mich die richtige Lösung, wenn ich mich mit dem einen oder anderen Naturreich beschäftige? Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten wird durch eine Reihe von Übungen erarbeitet, um frei von einem bestimmten Stil (auch dem eigenen) in neue schöpferische Regionen einzudringen.

Das erlernen der technischen Grundlagen der Malerei

Das Erlernen der technischen Grundlagen der Malerei ist die Voraussetzung, die jeder Übung zu Grunde liegt. Die Studierenden sollen durch die Ausbildung ein "Kennen und Können" in verschiedenen malerischen und künstlerischen Techniken erlangen. Öl, Aquarell, Pastell u.a. und vielfältige zeichnerische Mittel werden ausführlich studiert und geübt. Die Wahl der Technik soll am Ende frei sein und auf einer breiten Palette von malerischen/zeichnerischen Fähigkeiten ruhen.

Das Rätsel der Farbe erforschen

Die Rätsel der Farbe erforschen wir in enger Verbindung mit den Rätseln der Seele. Wir lernen die Farben als Stoff, Licht und Seelengeste zugleich zu erleben; sie zu beherrschen, mit ihnen zu arbeiten und vor allem unsere Empfängnisfähigkeit und Farbempfindlichkeit zu steigern, bis zum Punkt, in dem alle Farbtheorien aufgehoben sind und wir uns in der Welt der Farbe zuhause fühlen.

Phantasie - Wie kommen wir zu Bildern?

Wie kommen wir zu Bildern, die tiefer liegen als unser alltägliches Weltbild? Wie finden wir neue Bilder, die Quelle der Bilder? Als Gegenpol zur Naturbeobachtung pflegen wir durch verschiedene Übungsreihen einen Weg, der in das Erwecken der Seelenbilder mündet. Wir versuchen in das Tagträumen hineinzukommen, an den Ort, der uns als Schlafende unerwartete Bildwelten vor die Seele, und wenn es gelingt, vor den Pinsel zaubert.

Das Zeichnen

Die Welt der Linie und Form, der elementaren graphischen Mittel bedarf unserer besonderen Aufmerksamkeit. Was lebt in der Form? Welche Qualitäten haben die verschiedenen Linien? Wie verhält sich die wahrgenommene Form, das Modell oder die Figur zu dem Ausdruck, den ich suche? Das Erforschen der figurativen Zeichnung zwischen Wahrnehmung und Ausdruck, das Hervorheben der zeichnerischen Elemente, um vom Modell zum Werk zu gelangen, die Zeichnung als Annäherung an ein Thema und viele weitere Fragen werden ausführlich behandelt.

Die Ausbildungsdiplome

Grundlagendiplom: ein 3-jähriges Studium in Kunst, Malerei und Anthroposophie.

Fachdiplom in Malerei: ein 1-jähriges Studium, das auf dem Grundlagenstudium aufbaut.

Fachdiplom in Buchillustration: ein 1-jähriges Studium, das ebenfalls auf dem Grundlagenstudium aufbaut.

Pädagogischer Abschluss: in Zusammenarbeit mit der Akademie für anthroposophische Pädagogik (AfaP).

Pfingstfestspiele
Eine Auswahl der Konzerte 
Zvi Szir, Dozent

Photographiestudium in Caracas, Venezuela, Kunststudium in Tel-hai, Israel, Freie künstlerische Ausstellungen wie auch journalistische und schriftstellerische Tätigkeit. Allgemeines Anthroposophisches Studienjahr am Goetheanum, Malunterricht im Studienjahr.

Julitta Lea Krebs, Dozentin

Pädagogische Ausbildung. Akademisches Jahr: Institut per l'arte e il restauro, Florenz. Malfachklasse Franz Fedier, Schule für Gestaltung, Basel. Unterrichten von Gruppen in eigenem Atelier. Kunsttherapeutische Ausbildung: Institut für Gestaltende Therapie, Zürich. Allgemeines Anthroposophisches Studienjahr am Goetheanum

Barbara Heidi Maurer, Sekretariat

Ethnologie und Philosophie, 6 Semester, Universität Zürich, Sozialpädagogik, 4 Semester, FHS Oerlikon, Zürich Betreuerin im Wohnheim Morgentau, Wetzikon, Vollzeitstudium an der neueKUNSTschule Basel mit Fachdiplom Malerei. Seit 2012 selbständige Kunstschaffende in Basel. Seit Januar 2014 Mitarbeit im Sekretariat